IPTC – Was ist das denn?

„Wo sind denn die Namen zu den Bildern?“ Diese Frage hören Fotografen immer wieder, nachdem sie ihren Kunden die bestellten Bilder übermittelt haben. Die Antwort „Die stehen selbstverständlich in den IPTC-Daten!“ sorgt oft für ratloses Schweigen am anderen Ende der Leitung. Selbst für viele Medienprofis ist der Begriff IPTC noch ein Fremdwort, obwohl es sich dabei um eine der wichtigsten Standardisierungen der digitalisierten Medienwelt handelt.

IPTC steht für „International Press Telecommunications Council“. Das ist der internationale Verband der Nachrichtenagenturen und Zeitungen für die technische Normierung des digitalen Nachrichtenaustausches. Er hat ein Protokoll für die Beschriftung von digitalen Bildern entwickelt. Das, was früher auf dem Diarähmchen, der Bildrückseite und im Lieferschein stand, wird jetzt in einen Dateianhang des Bildes gepackt – die IPTC-Daten. Damit sind alle wichtigen Informationen sofort zugänglich. Mehr noch, jetzt ist es ganz einfach möglich, dem Bild deutlich komplexere und theoretisch unendlich lange Informationen beizufügen.

Um diese Informationen lesen zu können, muss das Bild in einem IPTC fähigen Programm geöffnet werden. Dazu zählen praktisch alle professionellen Bilddatenbanken sowie Photoshop und viele andere Bildbearbeitungsprogramme. Werden die Bilder damit geöffnet, finden sich die IPTC-Datenfelder in der Regel unter den sogenannten Dateieigenschaften.

Das wichtigste Feld ist das Bildbeschreibungs- oder Caption-Feld. Es hat sich durchgesetzt, dort alle relevanten Informationen und Suchwörter einzutragen. Das garantiert bei der Volltextsuche die sichere Auffindbarkeit. Nur zusätzliche Informationen wie Autor, Copyrighthinweise und die ortsbezogenen Daten werden in spezielle Felder eingetragen. Da der IPTC-Standard die Volltextsuche unterstützt, ist ein Ordner mit Bildern, die mit IPTC verschlagwortet sind, bereits eine Datenbank. Für die Nutzung eines solchen Bildarchives ist dann nur noch ein Bildbrowser erforderlich. Es gibt dafür eine ganze Reihe kostenfreier IPTC-fähiger Programme.

Ganz entscheidend ist allerdings die korrekte Verschlagwortung. Ein falsch abgelegtes Bild ist sonst kaum noch auffindbar. Eine korrekte Verschlagwortung sollte beispielsweise so aussehen:

„Mustermann, Hans ; Vorstand ; Marketing ; Portrait ; Zentrale ; Personal ; HR ; Hans Mustermann in seinem Büro ;”
oder:
„Preisverleihung ; HR ; Mustermann, Hans ; Musterfrau, Monika ; Personal ; Vorschlagswesen ; Vorstand Hans Mustermann zeichnet Monika Musterfrau für ihren Verbesserungsvorschlag aus. (v.l.n.r.)”

Zusammen mit dem Aufnahmedatum und den Ortsinformationen sind die so abgelegten Bilder in Sekundenschnelle wieder auffind- und damit nutzbar.